Unter Apfel nun seriös neofaschistisch

Machtwechsel an der Spitze der NPD / Bürger fanden sich mit Parteitag in Neuruppin nicht ab

  • Frank Brunner, Neuruppin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Holger Apfel ist der neue Mann der Neonazipartei NPD. Der auf dem Parteitag in Neuruppin gewählte Parteichef und sächsische Fraktionsvorsitzende will seine Truppe als »volksnahe Kümmererpartei« positionieren. Bürger und Politiker protestierten gegen die Veranstaltung.

Es ist eine schwere Niederlage für Udo Voigt und nicht mal die Waffen-SS konnte ihn im Kampf um den Parteivorsitz noch retten. »Ich danke den tapferen Soldaten der Deutschen Wehrmacht, des Heeres, der Luftwaffe, der Marine und Waffen-SS«, sagte Voigt am Samstagabend beim Bundesparteitag der NPD im brandenburgischen Neuruppin. Wegen einer ähnlichen Äußerung in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick laufen derzeit Ermittlungen gegen den 59-Jährigen. Am Wochenende wollte Voigt mit dem Bekenntnis zum »Dritten Reich« seinen innerparteilichen Konkurrenten Holger Apfel als eine Art Weichspül-Nationalisten hinstellen. Apfel will den Rechten ein modernes Image verpassen und hat sich dafür den Begriff »seriöse Radikalität« ausgedacht.

Bei der Mehrheit der rund 200 Delegierten im Kulturhaus Stadtgarten kam das gut an. Knapp 60 Prozent von ihnen wählten den 40-jährigen Apfel zum neuen Vorsitzenden. Vorausgegangen war jedoch eine meh...


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