Ist der Tod ein Geschäft?

Rolf Lichtner über Bestattung und Entsorgung / Dr. Lichtner ist Generalsekretär des Bundesverbandes deutscher Bestatter

ND: Die Zahl der Sterbefälle steigt. Das Geld, um eine würdige Bestattung zu bezahlen, fehlt oft. Erwartet viele Menschen die »Billigbestattung« im Plastiksarg?
Lichtner: Nein. Plastiksärge sind gar nicht zugelassen, weil sie ökologisch nicht statthaft sind. Die Menschen werden immer älter, verzehren aber während der letzten Lebensjahre aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten dann ihr Vermögen teilweise. Und da tritt dann das Sozialamt ein, um die Bestattung zu finanzieren.

Wird mit dem Sterben nicht auch Profit gemacht? Und wie passt das zu Würde und Pietät?
Sterben ist kein Geschäft. Es gibt einen Preisdruck durch den Wettbewerb. Grundsätzlich haben wir in Deutschland pietätvolle Bestattungen. Ausnahmen gibt es. Das sind zum Beispiel die Bestattungen von Menschen, die überhaupt gar keine feststellbaren Verwandten mehr haben. Das zweite ist die Sozialbestattung. Natürlich ist da nicht immer gewährleistet, dass eine wunschgemäße ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.