Herrenlose Talsperren

In Thüringen sind 56 Staudämme ohne Besitzer - ein Zustand, der nun vielerorts für Aufregung sorgt

Wegen Sicherheitsbedenken stark abgesenkt: eine kleine Talsperre im Süden Thüringens
Wegen Sicherheitsbedenken stark abgesenkt: eine kleine Talsperre im Süden Thüringens

Was genau geschah an jenen Herbsttagen dort am Waldrand bei Kloster Veilsdorf, darüber gibt es sehr unterschiedliche Darstellungen. »Es war eine Nacht- und Nebelaktion«, sagt Erika Wirsing, eine energische Rentnerin von der Veilsdorfer Bürgerinitiative. »Wir haben erst richtig mitbekommen, was da am Wasserspeicher läuft, als der Maschinenlärm im Ort nicht mehr zu überhören war. Keiner hier glaubt, dass diese Aktion überhaupt nötig war.« Nein, erklärt Matthias Neff vom Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie (TLUG): »Wir haben alle Verantwortlichen vor Ort, die zu informieren waren, auch informiert. Und das Ablassen war unumgänglich, es war Gefahr im Verzug.«

Fest steht: Dort, wo sich bis Herbst 2010 das Wasser der Rottenbach-Talsperre kräuselte, steht dieser Tage rotbraunes Strauchwerk; nur der Erddamm - um die sechs Meter hoch und knapp 200 Meter lang - erinnert daran, dass sich hier seit den 1970er Jahren ein Staubecken für di...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.