Prozessmarathon gegen Sekte endet

Gericht in Tokio bestätigt Todesstrafe gegen führendes Aum-Mitglied

Im März 1995 schockiert ein Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn die Welt. Mitglieder einer Endzeit-Sekte töten 13 Menschen und verletzen Tausende. Jetzt gehen die Gerichtsprozesse zu Ende. Für die Opfer ist die Tat noch nicht aufgearbeitet.

Mehr als 16 Jahre nach dem Giftgas-Anschlag auf die U-Bahn in Tokio hat Japans Oberster Gerichtshof die Todesstrafe gegen ein führendes Mitglied der Endzeit-Sekte Aum Shinrikyo bestätigt. Damit geht ein in der japanischen Rechtsgeschichte beispielloser Prozessmarathon zu Ende.

Der Oberste Gerichtshof wies am Montag den Einspruch der Verteidiger von Seiichi Endo zurück und erklärte die zuvor verhängte Todesstrafe gegen den 51-Jährigen für rechtskräftig. Der gelernte Veterinär und Virologe ist für schuldig befunden worden, unter anderem eine zentrale Rolle bei dem Sarin-Anschlag auf die U-Bahn gespielt zu haben. Die Verteidigung von Endo will laut japanischen Medien eine Korrektur des Schuldspruches beantragen, was mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Es wird jedoch erwartet, dass dies nichts an der Entscheidung des Gerichtshofs ändert. Endo wäre das 13. Mitglied der Endzeitsekte, das wegen der Verbrechen mit dem Leben büßen muss. K...


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