Berlusconi macht Prozesse zu Shows

Vier Verfahren laufen gegen Italiens Expremier

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der erst letzte Woche gestürzte Silvio Berlusconi bleibt der italienischen Öffentlichkeit erhalten. In vier Prozessen muss er sich nun ohne Immunität vor Gericht verantworten.

Silvio Berlusconi will bei allen seinen Prozessen anwesend sein: Jeden Montag will er in Mailand im Gerichtssaal erscheinen und sich gegen die zahlreichen Anklagepunkte verteidigen. Sollten sich die italienischen Gerichte diesem Zeitplan unterordnen, dürften sich die vier laufenden Prozessen über Jahre hinziehen.

Die Strategie Berlusconis und seiner Anwälte Nicolo Ghedini und Piero Longo ist klar. Zum einen wollen sie - auch in Hinblick auf mögliche Neuwahlen - jeden Montag in einen Propagandatag verwandeln. Einmal die Woche soll die gesamte Presse berichten, was Berlusconi gesagt und wen er beschimpft hat. Er wird immer wieder über das »Komplott« sprechen, das Richter und Staatsanwälte zusammen mit »den Kommunisten« und anderen Oppositionskräften gegen ihn ausgeheckt haben. Er wird sich als Opfer einer »politisierten Justiz« darstellen, die ihn verfolgt, nur um »Volkes Willen« gewaltsam zu brechen. Er wird erneut erklären, dass ma...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.