Caissa lächelt

nd-Damenschachgala als Trendsetter: Das Spiel verliert das Hinterzimmer-Image

  • Michael Müller
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Simultanrunden zwischen Schachkindern und den Spitzenspielerinnen sorgen immer für viel Spaß auf beiden Seiten.
Simultanrunden zwischen Schachkindern und den Spitzenspielerinnen sorgen immer für viel Spaß auf beiden Seiten.

Wenn heute die 6. nd-Damenschachgala startet, dürfte im Berliner nd-Verlagshaus wieder recht schnell ein Fluidum von Wettkampfspannung und sportlicher Lockerheit, von spielerischer Intelligenz und sympathischer Alltagskultur herrschen. Dafür sorgen ein internationales Spitzenquartett junger Schachfrauen, 20 Schachkinder Berliner Vereine, ein - erfahrungsgemäß - sachkundiges Publikum, die live am Wandbildschirm kommentierten Partien, knifflige Schachprobleme.

Lange war ein solches Erscheinungsbild alles andere als typisch für dieses Spiel. Vielmehr hatte es das definitive Image, in - von großen Turnieren einmal abgesehen - verqualmten Hinterzimmern unter Männern in schlecht sitzenden Sakkos und ausgebeulten Hosen abzulaufen. Ziemlich sicher hätte sich Caissa, die Göttin des Schachs, die in einem Gedicht von William Jones 1763 erstmals in der Gestalt einer Nymphe erschienen war, mit Grausen abgewandt.

2006, in dem Jahr also, als »n...


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