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Im Widerspruch gefangen

Monika Melchert über Anna Seghers 1947 bis 1952

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Im Jahr 1952 findet der »Wiener Völkerkongreß für den Frieden« statt. Anna Seghers reist in die Schweiz zu Hermann Hesse, der 1931 ihr Buch »Auf dem Weg zur amerikanischen Botschaft« besprochen hatte. Hesse ist den Deutschen und ihrem Nationalismus gegenüber tief misstrauisch – wie jeder Ideologie gegenüber. Und auch Anna Seghers, 1947 aus dem Exil in Mexiko nach Deutschland zurückgekehrt, fühlt sich fremd in diesem »Land der kalten Herzen«, voller ehemaliger Nazis, die nun alle Opfer gewesen sein wollen. Eigentlich müssten sich Anna Seghers und Hermann Hesse nah sein in ihrem Bild von Deutschland. Doch so ist es nicht.

Hesse schreibt an seine Frau Ninon, die gerade auf Reisen ist, unerwartet rüden Tons, die Kommunisten bereiteten »wieder eine ›Friedens‹-Attacke für Oktober vor, ich wurde diesmal persönlich überfallen, von einer sehr alten, rührenden und lieben Frau, die aber an Stalin und die Ideologie glaubt wie ein frommer Katho...


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