PLATTENBAU

  • Michael Saager
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es fühlt sich an wie sanft aufkommender Wind an einem milden Abend. Einem Abend eher nachdenklicher Gefühle und zerbrechlich-zärtlicher Gedanken. Aus dem Hintergrund »nähert« sich perkussives Rascheln, wird rasch eine Prise lauter. Eine melancholische, leicht komplizierte Gitar-ren-Melodie erklingt, begleitet von einem sacht bespielten Xylophon. Dann die behutsame Verdichtung durch subtile Keyboard-Sphären, kurz darauf die ersten Streicher. Alle bleiben beim Thema, umkreisen es, schreiben es fort. »Caught a Long Wind« heißt dieser dritte Song auf dem jüngsten Album von Leslie Feist. »Metals«, so dessen Titel, zählt gewiss - an einem nebligen Herbstmorgen darf man so was schreiben - zu den zehn schönsten des Jahres.

Der »aufkommende Wind« ist nur rahmend-begleitender Auftakt; er führt ins Zentrum, zur Seele: zum Gesang der 35-jährigen kanadischen Songwriterin, der längst nicht so zerbrechlich ist, wie man es erwarten könnte. Und ...


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