Operation Achselzucken

WSI-Herbstforum entdeckt die Machtfrage

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es mangelt nicht an gute Ideen für eine Einhegung der Krise - sondern an Personal, das diese wirklich umsetzen würde. So lautet das Fazit des diesjährigen Herbstforums des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Kürzlich erst war wieder ein typischer Krisen-Moment. In der Tagesschau hieß es, die EU wolle die Ratingagenturen regulieren. Dabei war, was an diesem Tag in Brüssel verkündet wurde, tatsächlich eine Niederlage für die Demokratie. Die Hauptsache, nämlich eine Aussetzung des Ratings bedrängter Staaten, war in den Lobbys herausgeschossen worden. So wird sich der postdemokratische Zustand verfestigen, in dem »Schuldenstaat«-Politiker den »Märkten« schriftlich versichern müssen, keine Politik mehr zu machen. Und kaum jemand hat überhaupt erfahren, dass ein schlichtes Verbot dieser Ratings möglich gewesen wäre.

Elisabeth Schuberth zuckt mit den Achseln, als sie das erzählt. Eine halbe Stunde hat die Ökonomin vom Wiener Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen auf dem Herbstforum des WSI am Donnerstag in Berlin über die Finanzkrise referiert. Über den Funktionswandel des Finanzmarktes, seine Fehlleitung ...


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