Weichmobben in Insel

Ein Dorf in der Altmark ist im Streit um zwei zugezogene Ex-Straftäter gespalten

  • Hendrik Lasch, Insel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Das Altmarkdorf Insel ist gespalten, seit zwei Ex-Straftäter zuzogen. Aufgeputscht vom Bürgermeister, wollen manche Bewohner sie vertreiben. Andere hoffen, die zwei halten aus.

In Insel brennen auch nachts die Straßenlaternen. Früher wurden sie ausgeknipst, wenn alles schlief; jetzt bleiben sie an. Zur Begründung wird auf Zuzügler verwiesen, die in einem Haus an der Hauptstraße wohnen. Es sind zwei Männer, die wegen Sexualstraftaten in Haft waren und Sicherungsverwahrung verbüßten. Seit der Entlassung wohnen sie in dem Haus, das ein befreundeter Arzt aus Baden-Württemberg ihnen in Insel überließ. Zur Sicherheit lässt man dort das Licht jetzt lieber brennen.

Vor dem Haus der beiden steht ein Polizeiauto, rund um die Uhr. Die Beamten sollen freilich nicht die Dorfbewohner vor den Zuzüglern schützen, sondern umgekehrt. Die Stimmung im Dort ist aufgeputscht. Es gab Demonstrationen mit Plakaten und Vuvuzelas, Versammlungen im Gemeindehaus, bei denen es hoch herging, und böse Briefe an Menschen, die einwandten, in der Bundesrepublik dürften auch Straftäter nach Verbüßen ihrer Schuld hinziehen, wohin sie wollten....


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