Wer führt Afrika?

Südafrika und Nigeria im Hegemoniestreit

  • Armin Osmanovic, Johannesburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sie sind die beiden Giganten im subsaharischen Afrika: das bevölkerungs- und ölreiche Nigeria und das wirtschaftlich potente Südafrika. Außenpolitisch liegen die beiden Regionalmächte über Kreuz und streiten um die Hegemonie.

Mit Laurent Gbagbo fing alles an: Seit Südafrika sich im Streit um die Präsidentschaft in Côte d'Ivoire auf die Seite des inzwischen an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellten ehemaligen Präsidenten geschlagen hatte, sind die Beziehungen zwischen beiden Staaten angespannt. Nigeria hatte wie die anderen westafrikanischen Länder, die Vereinten Nationen, die EU und die USA Allassane Ouattara als Wahlsieger anerkannt und Südafrikas Vermittlungsversuche als wenig hilfreiche Einmischung in die Region verstanden.

Nun will Südafrika einen Spitzenposten in der Afrikanischen Union mit einer eigenen Kandidatin besetzen und muss mit Widerstand aus Nigeria rechnen. Nkosazana Dlamini-Zuma soll den Posten des im Januar ausscheidenden Jean Ping aus Gabun übernehmen, der bisher der Kommission der Afrikanischen Union vorsitzt.

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