Ehemalige Kolonie will Kolonialmacht retten

Viele Portugiesen verlassen ihr Land in Richtung Angola

Immer mehr Portugiesen suchen ihr Glück in der ehemaligen Kolonie Angola. Während Portugal erst im Mai mit einer 78 Milliarden Euro Finanzspritze von EU und IWF vor dem Staatsbankrott gerettet werden musste, beschert der Ölreichtum Angolas Wirtschaft zweistellige Wachstumsraten.

Noch 2006 wurden gerade einmal 156 Visa an Portugiesen ausgegeben. Jetzt zieht der wirtschaftliche Boom Angolas portugiesische Hochschulabsolventen und Fachkräfte in Scharen in die ehemalige Kolonie. Inzwischen haben sich 100 000 Portugiesen niedergelassen. Damit leben viermal so viele Portugiesen in Angola wie angolanische Immigranten in Portugal.

Ob Straßenbau, Telekommunikation, Energieversorgung oder Finanzwesen, nach 27 Jahren Bürgerkrieg ist der Nachholbedarf der angolanischen Wirtschaft in allen Branchen riesig. Überall werden Fachkräfte gebraucht, wenn möglich portugiesischsprachig. Aber nicht nur die Sprache macht es den Portugiesen leicht. Ein Ingenieur verdient heute in Angola im Schnitt dreimal so viel, wie sein Kollege in Portugal.

Vor allem die Bauwirtschaft boomt. Erst im Juni wurde am Rand der Hauptstadt Luanda der neue Stadtteil Kilamba feierlich von Staatspräsident José Eduardo dos Santos eröffnet. Finanzier...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.