Kein Vergleich mit Vivantes
(dpa). Im Streit zwischen dem Berliner Klinikbetreiber Vivantes und der entlassenen Altenpflegerin Brigitte Heinisch ist eine außergerichtliche Lösung gescheitert. »Vivantes hat Frau Heinisch Gespräche angeboten. Diese führten aber zu keiner Einigung«, teilte eine Vivantes-Sprecherin mit. Heinischs Anwalt Benedikt Hopmann bestätigte dies. Vivantes hatte einen Vergleich angestrebt und der ehemaligen Mitarbeiterin, der nach der Veröffentlichung von Missständen gekündigt worden war, 70 000 Euro geboten. Zu den Details der Verhandlungen wollte sich keine der Parteien äußern. Das Landesarbeitsgericht muss nun entscheiden.
Die Altenpflegerin Brigitte Heinisch hatte 2004 Strafanzeige gegen Vivantes erstattet, weil das Unternehmen zu wenig Personal habe und deshalb nicht in der Lage sei, die Bewohner eines Pflegeheims ausreichend zu versorgen. Daraufhin wurde ihr gekündigt. Die deutschen Gerichte bestätigten die Kündigung. Im Juli entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg: Die Meinungsfreiheit der Pflegerin wurde verletzt.
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