Befangene Richter und gekürzte Zeugenlisten

Im Verfahren gegen den US-Sergeanten und Wikileaks-Informanten Manning macht die Anklage aus ihrer Voreingenommenheit kaum einen Hehl

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit vergangenem Freitag berät in Fort Meade im USA-Bundesstaat Maryland ein Militärgericht in Vorverhandlungen, ob gegen den Armee-Abhörspezialisten Bradley Manning das Hauptverfahren eröffnet wird.

Die Anhörungen sind auf fünf Tage angesetzt. Entscheidet das Gericht, dass die Beweislage gegen Manning ausreicht, droht ihm lebenslängliche Haft. Nach USA-Militärgesetz könnte gegen den Obergefreiten wegen »Spionage« und »Unterstützung des Feindes« auch die Todesstrafe verhängt werden, worauf die Staatsanwälte jedoch verzichteten.

Bradley Manning, der am Samstag im Armeestützpunkt Fort Meade unweit der USA-Hauptstadt Washington D.C. seinen 24. Geburtstag feierte, war im Mai 2010 in Irak verhaftet worden, weil er geheimes Armeematerial an die Aufklärerwebseite Wikileaks weitergeben haben soll. Zu den veröffentlichten Dokumenten gehört das Video des Angriffs einer USA-Hubschrauberbesatzung auf Zivilisten in Bagdad vom Juli 2007. Darüber hinaus geht es um weitere Filmaufnahmen aus Irak und Afghanistan sowie um die berühmten mehr als 25 0000 Botschaftsdepeschen.

Die Vorverhandlungen sind öffentlich, soweit über nicht geheimes Mate...


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