... und sie töteten die Jüdin ...

In und um Toledo: Auf den Spuren der Romanciers Lion Feuchtwanger und Miguel de Cervantes

  • Michael Müller
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Tausendjährige Silhouette Toledos, wie sie auch Lion Feuchtwanger einst bei seinen Romanrecherchen sah: Kathedrale Santa Maria (l.), Alcazar-Festung.
Tausendjährige Silhouette Toledos, wie sie auch Lion Feuchtwanger einst bei seinen Romanrecherchen sah: Kathedrale Santa Maria (l.), Alcazar-Festung.

Toledo ist ein Ort der verführt: staunen, Atem anhalten, nachdenken, verharren, träumen. In Stein überdauerte zwei Jahrtausende alte Geschichte Kastiliens, im Herzen Spaniens. Über- und ineinander verschachtelt und verwoben. Festungswerke, Moscheen, Kirchen, Synagogen, Wohnhäuser. Heidnische und bekehrte Goten, muslimische Araber, christliche und jüdische Iberer haben das aufgebaut, geschleift, wieder aufgebaut. Hier und in der Umgebung, der Castilla-La Mancha, hausten sie kärglich, residierten prächtig. Sie achteten, hassten, liebten, neideten einander über all die Epochen.

Im Unterschied zu den alten Chroniken verläuft die Geschichte in heutigen Reiseführern in sanften Bahnen. Vielleicht, um das prächtige Erbe im Nachhinein moralisch noch irgendwie zu adeln. »Toledo war seit jeher die Stadt der drei Kulturen, denn sie hat jahrhundertelang ein friedliches Miteinander der Mauren, Juden und Christen ermöglicht«, ist beispielsweise ...


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