Schenken schadet

Der US-Ökonom Joel Waldfogel prangert Wohlfahrtsverlust durch Weihnachten an

  • Roland Mischke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Für alle, die noch nach einer Begründung suchen, wenn ein Weihnachtsgeschenk fehlt, gibt es jetzt argumentative Unterstützung aus den USA: Jedes Weihnachten werden weltweit 25 Milliarden Dollar verschwendet - weil Schenker und Beschenkte nicht übereinstimmen, sagt der Ökonom Joel Waldfogel.

Musik im Hintergrund, Kerzen leuchten, Gesichter glänzen. Es geht an die Bescherung, kreuz und quer werden adrett verpackte Geschenke unterm Weihnachtsbaum verteilt. Die Kinder sind alle begeistert, ihnen imponiert schon allein die Erwartung, beschenkt zu werden. Bei den Erwachsenen dagegen gräbt sich hier und da eine bedenkliche Falte in die Stirn. Haben wir das Richtige ausgewählt? Was drohen mir diesmal wieder für Überraschungen?

Weihnachten hat aber auch einen handfesten volkswirtschaftlichen Aspekt. Der Dezember ist für den Einzelhandel der Höhepunkt des Jahres. Allein im Buchhandel werden nahezu 70 Prozent des Jahresumsatzes im Advent verbucht. Der gesteigerte Konsum nützt der Wirtschaft, sichert Arbeitsplätze und beschert den Verkäufern einen satten Profit. Rund 100 Milliarden Dollar werden laut dem US-Ökonomen und Wohlfahrtsforscher Joel Waldfogel, der in Yale lehrte und jetzt Professor an der Universität von Minnesota ist, ...


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