Bauen oder zuschütten?

In Münchens Zentrum klafft ein Riesenloch für die neue S-Bahn - doch deren Zukunft ist unklar

  • Britta Schultejans und Carsten Hoefer, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bayern und die Stadt München kommen im Streit um die zweite S-Bahn-Stammstrecke nicht weiter. Der Freistaat verlangt 350 Millionen Euro Vorfinanzierung von der Stadt, Oberbürgermeister Ude will nicht zahlen.

München. Zum Christkindlmarkt blinkte und glitzerte es dieser Tage rund um den Münchner Marienplatz an allen Ecken und Enden. An allen Ecken und Enden? Nein! Direkt hinter dem Rathaus und direkt vor der festlich geschmückten Fassade des Feinkosthauses Dallmayr reißt ein riesiges Bauloch mit unschönen Zäunen und Containern eine große Lücke in die vorweihnachtliche Stimmung.

Monatelang haben Archäologen auf dem rund 6600 Quadratmeter großen Gelände gegraben und Schätze wie eine 1000 Jahre alte Kochtopfscherbe zutage gefördert, die erste Stadtbefestigung, verkohlte Bücher aus der alten Stadtbibliothek, Trinkbecher, einen Goldring aus dem 14. oder 15. Jahrhundert und Latrinen - die ältesten von ihnen aus den Jahren 1260/61. »Das Plumpsklo ist für die Archäologen die reinste Schatztruhe«, sagt Barbara Wührer vom Ausgrabungsteam am Mittwoch in München. Jetzt gehen die Ausgrabungen, die als die derzeit größten in Süddeutschland gelten, in...


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