Wo bitte geht's zur Zukunft?

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sie erleben wieder eine Hochkonjunktur ihrer Profession: Trend- und Zukunftsforscher. Vorauszielende Deutung ist eine Sucht, genauer: Deutung hin zum Positiven. Seien es Wege zu neuen Netzwerken oder zum Kommunismus. Ohne Andeutung eines Erfolgsfaktors, so die Erfahrung der Berufs-Futuristen, erlahmt das Interesses der Klientel. Von modernen Propheten wird verlangt, Botschafter optimistischer Übermalungen des möglich Katastrophischen zu sein. Der da lachend über die Straße geht, schrieb Brecht, habe die schlimme Nachricht nur noch nicht empfangen. Oder er ist Zukunftsforscher. Zu Hoffnung verpflichtet, die Heiner Müller Mangel an Information nennt.

Zukunftssager, ob nun stanzenbesetzte Politiker, zweifelsfreie Ideologen oder traumfreudige Feingeister, machen wahrscheinlich einen Fehler: Auch wenn sie nur von »Mustererkennung« sprechen - letztlich versuchen sie, Zukunft zu vergegenständlichen, das zumi...


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