Nicht noch ein Prenzlauer Berg!

Baugruppen geraten in Berlin zunehmend in den Fokus von Kiez-Aktivisten

Nirgendwo in Berlin gibt es in der Nachbarschaft so viel Zwietracht wie in Alt-Treptow. Die Karla-Pappel-Initiative hat in dem Kiez rund um die Karl-Kunger-Straße Baugruppen als einfallende Neureiche ausgemacht und wettert vehement gegen sie.

Erst die soziale Frage, dann Eigentumswohnungen, fordern die Kiez-Aktivisten.
Erst die soziale Frage, dann Eigentumswohnungen, fordern die Kiez-Aktivisten.

Es fällt schwer, im Kunger-Kiez in Alt-Treptow etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Beim Bäcker in der Bouchéstraße gibt es Vortagsware, drei Stück Kuchen nach Wahl für einen Euro. Der Kaffee kostet 1,20 Euro. Die Initiative Loesje wirbt einige Hauswände weiter auf Postern mit Sprüchen wie: »Heute will ich hoch hinaus, sagte der Drachen und kappte die Schnur«. Kinder überqueren die Karl-Kunger-Straße auf ihrem Nachhauseweg, bevor der 194er Bus von der Haltestelle anfährt. Das Viertel ist unscheinbar. Der Nachbarschaftskonflikt hier ist nur zu erahnen - am ehesten vielleicht daran, dass die Hauswände auffallend häufig mit neuen Anstrichen versehen sind. Als seien die Parolen gegen die neuen Bewohner schnell übertüncht worden.

»In den vergangenen Jahren haben acht Baugruppen sich im Kiez niedergelassen«, erklärt Samira van Zeer, Sprecherin der Karla-Pappel-Initiative, die diese Bautätigkeit von Grund auf ablehnt. »Solange die soziale F...


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