»Durchschnittswerte sagen wenig«

Annelie Buntenbach vom DGB-Vorstand über die Rente mit 67 und demografische Legenden

Annelie Buntenbach, Jahrgang 1955, ist als Sozialexpertin seit 2006 im Geschäftsführenden Bundesvorstand des DGB und als Vertreterin der Versichertenseite alternierende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund. Für »nd« sprach Velten Schäfer mit ihr über die Rente mit 67 und mögliche Alternativen.

Kontinuierlicher Gewerkschaftsprotest gegen die Rente mit 67 und Sparpolitik: 2007, 2010, 2011
Kontinuierlicher Gewerkschaftsprotest gegen die Rente mit 67 und Sparpolitik: 2007, 2010, 2011

nd: Frau Buntenbach, nicht nur CSU-Chef Horst Seehofer, sondern auch die Senioren-Union sagt jetzt, man wolle keine Rente mit 67, wenn sich das als ein Rentenkürzungsprogramm erweise. Ist das zu diesem Zeitpunkt der Debatte nicht ziemlich scheinheilig?
Es gibt jedenfalls eine einfache Lösung für das Problem, das Herrn Seehofer und andere jetzt umtreibt: Wenn man verhindern will, dass die Rente mit 67 zu einem Kürzungsprogramm wird, darf man sie nicht umsetzen. Denn etwas anderes als eine Rentenkürzung kann gar nicht herauskommen. Schon jetzt erreichen die allermeisten die Altersgrenze von 65 Jahren nicht im abgesicherten Job, weil sie entweder gesundheitlich nicht mehr können oder keine Arbeit mehr bekommen. Ich erwarte, dass die, die das jetzt durchaus zu Recht kritisieren, auch entsprechende Konsequenzen ziehen.

Die SPD hat jetzt den Vorschlag, die Rente mit 67 so lange auszusetzen, bis mindestens 50 Prozent der betreffenden Alte...



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