Ein Schütze, dreizehn Verhaftete

SEK-Hundertschaft stürmt Flüchtlingsheim in Bochum-Wattenscheid

Bochums Polizei in der Kritik: Nach einer Schießerei am frühen Neujahrsmorgen stürmte ein Sondereinsatzkommando ein Flüchtlingsheim - weil davor der mutmaßliche Tat-PKW parkte. Der Vorfall wird nun ein parlamentarisches Nachspiel haben.

Eine Schießerei auf offener Straße, ein Mercedes mit italienischem Kennzeichen, drei Opfer, von denen sich zwei einer Notoperation unterziehen mussten - die Bochumer Lokalpresse fühlte sich »an einen Mafiafilm erinnert«. Noch fahndet die Polizei nach dem Schützen und seinen beiden Mitfahrern, die am Neujahrsmorgen um 5.10 Uhr im Bochumer Stadtteil Wattenscheid Passanten attackierten. Zwei zunächst der Tat Verdächtige mussten wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Polizisten hatten sie zuvor in einem Flüchtlingswohnheim aufgegriffen, das drei Kilometer vom Tatort entfernt liegt.

Und das ist Teil zwei der Story: Hundert SEK-Beamte umstellten und stürmten die Unterkunft zum Lärm von Hubschraubern, stießen sämtliche Türen auf, fesselten und verhafteten gleich 13 Männer. Die meist rot verklinkerten Mehrfamilienhäuser in der gepflegten Mittelschichtsnachbarschaft verschmähten die Uniformierten hingegen. Grund für den martialischen Einsatz...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.