Pfeifen im Staatstheater

Beschwörende Worte des Parteivorsitzenden beim Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Alle Jahre wieder: das Dreikönigstreffen der FDP. Und doch war schon im Vorfeld der Stuttgarter Termin 2012 mit besonderer Hypothek belastet. Als wären miese Umfragewerte und Führungskrise nicht genug, platzte auch noch die gescheiterte Jamaika-Koalition im Saarland mitten ins liberale Wundenlecken.

Philipp Röslers erste Rede als Parteivorsitzender auf der rituellen FDP-Veranstaltung am 6. Januar, auf der die Protagonisten wahlweise vor Kraft kaum laufen können oder das gnadenlos für nahe Zukunft wieder ankündigen, stand ohnehin unter keinem guten Stern. Bedeutungsverlust in der schwarz-gelben Koalition, Wahlverluste in den Ländern, Woche für Woche Umfrageverluste und ein kürzlicher Generalsekretärsverlust - das alles ist freilich gar nicht lustig. Dass während des zweitägigen Spektakels in der baden-württembergischen Landeshauptstadt eine neue Umfrage öffentlich wurde, nach der die FDP nur noch bei zwei Prozent rangiert, dürften die Spitzenliberalen zwar als zusätzliche Gemeinheit empfunden haben - aber derlei sind sie inzwischen ja gewohnt. Dass aber mitten in die Rösler-Rede die Nachricht vom Zerbrechen der Jamaika-Koalition im Saarland platzte, dürfte den Huldigern der drei Könige endgültig ihre Kronen ins Gesicht und das Herz...


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