Start ins Atomzeitalter verzögert sich

Wachsender Protest an den möglichen Standorten für polnisches AKW zeigt erste Wirkung

  • Tomasz Konicz, Warschau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Aus Deutschland sind zehntausende Einwendungen gegen das polnische Nuklerarprogramm eingegangen. Doch auch vor Ort formiert sich massiver Widerstand.

Die vom Energiekonzern PGE ausgewählten potenziellen AKW-Standorte befinden sich an der Ostsee. Einer von ihnen ist Mielno. Die Gemeinde lebt dank ihrer Strände vor allem vom Tourismus.
Die vom Energiekonzern PGE ausgewählten potenziellen AKW-Standorte befinden sich an der Ostsee. Einer von ihnen ist Mielno. Die Gemeinde lebt dank ihrer Strände vor allem vom Tourismus.

Der von der polnischen Regierung geplante Einstieg in die strahlende Zukunft des Atomzeitalters gestaltet sich holpriger als anfangs angenommen. Polens führender Energieversorger, die mehrheitlich staatliche Polska Grupa Energetyczna (PGE), habe »ein Problem«, berichtete kürzlich die konservative Tageszeitung »Rzeczpos-polita«. Immer mehr Gemeinden hätten Zweifel an der Errichtung eines Atomkraftwerks in ihrer Nähe. Sollte PGE nicht bald eine geeignete Form der Kommunikation mit der lokalen Bevölkerung finden, drohe der wachsende soziale Widerstand die Pläne zur Errichtung eines Atommeiler in Mittelpommern (Pomorze Środkowe) zu vereiteln, so die Zeitung.

Empörte Anwohner in Mielno

Insbesondere am möglichen Standort Gaski in der kleinen Gemeinde Mielno an der Ostseeküste kam es nach der Veröffentlichung der engeren Standortauswahl durch den Energiekonzern, der mit dem Betrieb des ersten polnischen Atommeilers betraut wurde, zu ...


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