Direkte Begegnung

Mark Greif über die Räumung des Zuccotti Parks in New York und die Zukunft der Occupy-Bewegung

Der New Yorker Kultursoziologe Mark Greif hat die Occupy-Bewegung von Beginn an begleitet.
Der New Yorker Kultursoziologe Mark Greif hat die Occupy-Bewegung von Beginn an begleitet.

nd: Wo steht die New Yorker Occupy-Bewegung heute?
Greif: Ich vermisse den geräumten Zuccotti Park persönlich sehr. Ich empfinde es als ungemeinen Verlust, nicht mehr mit Fremden, die Interesse an den gleichen politischen Veränderungen haben, von Angesicht zu Angesicht reden zu können. Ich glaube zwar daran, dass die Bewegung weitergeht, dass Einzelne und Gruppen weiter ihre Ziele verfolgen. Aber es war etwas sehr Außergewöhnliches, andere Amerikaner nicht durch das Fernsehen zu sehen, vermittelt durch falsche Deklarationen angenommener Wahrheiten.

Also glauben Sie, die Besetzung von öffentlichem Raum ist essenziell für Occupy?
Ja, die Bestätigung, dass es andere Leute gibt, die genauso fühlen wie man selbst, ist essenziell. Für mich ist Occupy die Erfüllung dessen, was Reality-TV immer versprochen hat. Man konnte sich den Live-Stream vom Park anschauen und wann immer man wollte, hingehen und persönlich teilhaben. Das Ideal von Reali...


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