Präsident in Nöten

Ungarn: Plagiatsvorwürfe gegen Pál Schmitt

  • Zsuzsanna Horváth, Budapest
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der ungarische Staatspräsident von Viktor Orbáns Gnaden, Pál Schmitt, ist in Bedrängnis. Die Zeitschrift »Heti Világgazdaság« (Weltwirtschaftswoche) hat Schmitts Doktorarbeit untersucht.

Pál Schmitt hatte 1992 an der damaligen Universität für Leibeserziehung in Budapest promoviert. Die Untersuchung seiner Doktorarbeit ergab: Etwa 180 der insgesamt 250 Seiten seiner »Analyse der Programme der Olympischen Spiele der Neuzeit« stimmen praktisch Wort für Wort, natürlich in ungarischer Übersetzung, mit einer Arbeit des mittlerweile verstorbenen bulgarischen Sportforschers Nikolai Georgiew überein. Dessen Studie aus dem Jahre 1987, die 1992 nur als maschinengeschriebenes Manuskript vorlag und erst Mitte der 90er Jahre veröffentlicht wurde, trägt praktisch denselben Titel wie Schmitts Dissertation von 1992.

Bei seiner Bestellung ins höchste Staatsamt warfen politische Gegner Dr. Schmitt, der unter anderem für seine Rechtschreibfehler berüchtigt ist, neben unverhohlenem Parteigängertum für die regierende Fidesz insbesondere mangelndes intellektuelles Format vor. Schmitt war von 1989 bis 2010 Präsident des Nationalen Olympisc...


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