Unterm Walde die Wurzeln
Dominique Horwitz inszenierte den »Freischütz« in Erfurt
Carl Maria von Webers »Freischütz« gehört von Zeit zu Zeit in jedes Opernhaus. Da kann man noch so sehr über das Libretto (Johann Friedrich Kind) und dessen dramaturgische Schwachstellen lästern. Bei Inszenierungen dieses Werks bietet der Gegensatz von einfachen, kriegsgebeutelten Bauern und privilegierteren Jägern eine ebenso dankbare Vorlage, wie das Bündnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht. Von Versagens-ängsten über den gesellschaftlichen Druck auf den Einzelnen bis hin zur Traumdeuterei - all das weist den Weg in die metaphorische Albtraum-Wolfsschlucht tief im deutschen Unbewussten.
Ob die kühne Straffung, Zerlegung und Neuordnung des »Freischütz«, wie sie jetzt in Erfurt zu erleben ist, wirklich zu einem Aha-Effekt führt, sei dahingestellt. Da müsste man die »Freischütz«-Neulinge im Publikum befragen. Inszeniert hat diesmal nämlich ein Opernneuling: Schauspieler Dominique Horwit...
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