Entwicklung oder Landraub?

Fachtagung über Chancen und Risiken von Agrarinvestitionen in Osteuropa

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Landraub auch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion? Meist fällt der Begriff Landgrabbing nur in Zusammenhang mit Entwicklungsländern. Auf einem Fachpodium am Rande der Grünen Woche in Berlin wurde er aber mit Bedacht in den Titel der Veranstaltung gesetzt, wenn auch versehen mit einem Fragezeichen.

Alfons Balmann, Direktor des gastgebenden Leibniz-Institutes für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in Halle, fragte angesichts der weltweiten Nachfrage nach Agrarprodukten nach dem Potenzial großflächiger Investitionen in Russland, Kasachstan und in der Ukraine. Unklar seien die Kosten - etwa für die erneute Nutzung der zur Zeit in Russland brachliegenden 27 Millionen Hektar Ackerland. Unklar sind auch die Konsequenzen für die ländliche Bevölkerung.

Nachholbedarf gibt es zum Beispiel in der Ukraine: Dort sind die Weizenerträge immer noch niedriger als Ende der 90er Jahre. Ebenso wie im benachbarten Russland bleiben viele Farmen unter den technologischen Möglichkeiten. Hier könnten Investoren mit Know-how und Kapital für moderne Maschinen helfen. Oane Visser von der Radboud Universität Nijmegen (Niederlande) nennt die Herkunftsländer der wichtigsten Financiers in Russland, Kasachstan und in der Ukraine: Sie kommen aus...


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