Cameron will die Armen schröpfen

Staatliche Subventionen sollen gedeckelt werden, Managergehälter nicht

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit 15 Stimmen unterlag die konservativ-liberale Koalition am Montag im britischen Oberhaus beim Versuch, Wohn-, Kinder- und Arbeitslosengeld zu deckeln. Bei superreichen Managern, deren Gehälter letztes Jahr im Schnitt um 49 Prozent stiegen, zeigt sich Premierminister David Cameron weniger rabiat.

Camerons soziale Kürzungen sollen auf gradezu klassische Weise schlecht bezahlte Arbeitnehmer und Arbeitslose gegeneinander ausspielen: Teile und herrsche, heißt die konservative Devise. Familiensubventionen sollen den Gesamtbetrag von 26 000 Pfund im Jahr nicht übersteigen, eine auf den ersten Blick über dem Durchschnittslohn liegende Summe. Während der Widerstand der Labour-Opposition nur verhalten ausfiel, schließlich stimmen viele Briten dem Premier in diesem Punkt zu, setzten sich im Oberhaus abtrünnige Liberale und parteilose Lords mit 252 gegen 237 Stimmen gegen die Subventionsdeckelung durch - angeführt von einer Fronde sozial engagierter anglikanischer Bischöfe, die in der zweiten Parlamentskammer Sitz und Stimme haben.

67 000 Familien würden wegen dieser Deckelung ihre Wohnungen verlieren, gab sogar der rechte Sozialminister Iain Duncan Smith zu. Das Ganze soll 290 Milli...


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