Heidewitzka, Brühe des Glückes!

Von A wie Adenauer bis Z wie Pallazzo: Eine kurze Geschichte der verunglückten Nationalhymne.

Es soll ja Menschen geben, die so etwas brauchen: Nationalhymnen. Viele empfinden sie vor Fußballländerspielen auch schlicht als willkommene Alternative zu Experten wie Mehmet Scholl und Olli Kahn (die dann wenigstens ein paar Minuten lang schweigen müssen). Doch mancher, der sie vorzutragen ausersehen wurde, kommt dabei dermaßen in Wallung, dass Text und Melodie in Unordnung geraten. Fast schon wissenschaftliche Erkenntnis: Besonders oft geschieht das im Zusammenhang mit Sportereignissen (40 Prozent aller bekannten Fälle) – und bezogen auf das Lied der Deutschen (60 Prozent).

Danach konnte alles nur noch schief laufen: Es ist der 10. November 1989. Die Mauer war nachts zuvor »gefallen«. Nun: Schwarz-rot-goldene Menschenmassen vor dem Brandenburger Tor. Auf der Bühne: Westberlins Regierender Bürgermeister Momper (»Wir Deutschen sind jetzt das glücklichste Volk auf der Welt«), SPD-Chef Willy Brandt (»Die Winde der Veränderungen... haben an Deutschland nicht vorbeiziehen können«) und natürlich Dr. Dr. h. c. mult. Helmut Kohl (»... miteinander solidarisch die Zukunft gestalten«). Gen Ende singt das Trio Nationale auch noch. Doch Euphorie und Energie stehen im Widerspruch zur Melodie...

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Das Lied der Deutschen: Melodisch, vor allem jedoch textlich originell die Interpretation der damals populären Pop-Sängerin Sarah Connor aus dem Jahre 2005. Die in der kreisfreien Stadt Delmenhorst Gebürtige forderte Deutschland vor 66.000 Fußballfans und laufenden Kameras auf: »Brüh' im Lichte diese Glückes«. Dabei soll es ...




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