Vom Verzaubern der Welt

Über die notwendige Korrektur eines hartnäckigen Irrtums

  • Ernst Peter Fischer
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Die moderne Physik kann technisch eine Menge mit Licht machen - sie kann es beugen, brechen und bündeln, fokussieren und polarisieren, als Laserstrahl einsetzen und noch einiges mehr -, und bei all dem kann sie höchst zutreffend und im kleinsten Detail vorhersagen, was passiert. Ein Physiker kann stets und ständig genau herausfinden, wie Licht - in der jeweils gegebenen Situation - agiert, was es tut und wie es sich verhält und erscheint.

Doch dann ist Schluss für ihn und uns. Denn seine Wissenschaft kann selbst mit sämtlichen Ergebnissen und auch beim besten Willen nicht sagen, was Licht ist.

Wie spätestens seit den Tagen von Albert Einstein - und damit seit mehr als 100 Jahren - bekannt ist, kommt dem Licht eine duale Natur zu. Es kann sowohl als Teilchen - als sogenanntes Photon - als auch als Welle in Erscheinung treten. Wenn nun aber etwas wirklich von Menschen Vorgefundenes und in der Welt Vorhandenes sowohl eine Wellenlänge als auch einen bestimmten Ort aufweist, wenn ein reales Etwas die beiden konträren und sich widersprechenden Eigenschaften von Welle und Teilchen zu einem Zeitpunkt in sich vereinigt - zum Beispiel bei einer Messung, in der ein Physiker das Licht zwingt, sich zu entscheiden und genau eine seiner beiden Grundqualitäten anzunehmen -, dann bleibt uns Menschen verschlossen, was Licht »eigentlich« ist. Wir wissen einfach nicht - und wir wissen...


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