Rätsel um einen genialen Erfinder

Vor 300 Jahren verschwand der französische Wissenschaftler Denis Papin spurlos

Es waren hauptsächlich zwei Arten von Apparaturen, die im 18. Jahrhundert den Weg zur Industriellen Revolution ebneten: die Arbeits- und Werkzeugmaschinen, die dazu dienten, die Handarbeit zu mechanisieren. Und die Dampfmaschine, die dafür den Antrieb lieferte und um deren Erfindung sich bis heute viele Legenden ranken.

Zwar hatte schon Heron von Alexandria im ersten Jahrhundert die Kraft von Wasserdampf genutzt, um eine Metallkugel in Drehung zu versetzen. Weil er aber die physikalischen Gesetze nicht kannte, die dabei wirken, blieb seine Apparatur eine Kuriosität. Erst nachdem im 17. Jahrhundert die Gesetzmäßigkeiten des Luftdrucks entdeckt worden waren, dachten selbst so namhafte Gelehrte wie Christiaan Huygens und Gottfried Wilhelm Leibniz über die technische Nutzung der Dampfkraft nach. Mit beiden persönlich bekannt war der Franzose Denis Papin, der seit 1688 auf Einladung des hessischen Landgrafen an der Universität Marburg lehrte und hier erstmals die Urform dessen entwickelte, was man heute Dampfmaschine nennt.

Papins Konstruktion beruhte im Wesentlichen auf einem Zylinder, in dem sich ein Kolben befand. Leitete man Wasserdampf ein, bewegte sich der Kolben nach oben und wurde in dieser Stellung per Hand arretiert. Anschließend ließ man den...


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