Leichte Hand

Eintritt ins Rentenalter: »junge Welt«

Mit ihren täglich 360 .000 Exemplaren dürfte die Auflage der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« etwa 25-30mal so hoch sein wie die der kleinen Tageszeitung »jungen Welt«, die am Sonntag 65. Geburtstag feiert. Dennoch verhält es sich mit der traditionsreichen »jungen Welt« so ähnlich wie mit der nicht weniger altehrwürdigen »FAZ«. Vorn konservativ, hinten bunt. Bei der »jungen Welt« herrscht auf den vorderen Seiten kompromisslos die Arbeiterfaust, im Feuilleton darf der für Kunstkram und anderes Gedöns zuständige Pop-Redakteur mit leichter Hand über das Revival des europäischen Free Jazz oder den Hipness-Faktor bunter Hawaii-Hemden philosophieren.

Der »jungen Welt« ist in den letzten 15 Jahren ein gewaltiges Kunststück gelungen: ihre Leser zu konditionieren und so als kleine Nischenzeitung zu überleben. Wenn der Leser bei der Lektüre des Politikteils die Faust in der Tasche ballt und all seine Gewissheiten darüber, wer der Feind ist ...


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