Attentat und Kaffeehaus

Ulrich Matthes über Ernst Jünger und Kommunisten

»Das Meer am Morgen« von Volker Schlöndorff (Panorama) spielt in Frankreich 1941. Nach dem Attentat auf einen Nazi-Offizier sollen 150 Männer erschossen werden. Es ist die Geschichte des Guy Môquet, in Frankreich von ähnlicher Mahnkraft wie die Geschwister Scholl. Das Werk basiert auf einem Bericht Ernst Jüngers und Abschiedsbriefen der Opfer.

nd: Herr Matthes, warum ist für Sie »Das Meer am Morgen« eine erzählenswerte Geschichte?
Matthes: Es lohnt sich, jede Geschichte zu erzählen, die sich mit dem Wahnsinn der Naziherrschaft beschäftigt. Der junge Guy Môquet - so unschuldig, wie man nur sein kann - ist dieser Mordmaschinerie zum Opfer gefallen. Dass er und die anderen Geiseln für die Erschießung des deutschen Offiziers herhalten mussten, zeigt den ganzen Irrwitz dieses verbrecherischen Systems.

Hatten Sie vor dem Film von dem Vorfall um die Geiselerschießung in Châteaubriant gehört?
Ja, ich hatte damals am Rande die Debatte verfolgt - Präsident Sarkozy hatte darum gebeten, dass der Abschiedsbrief von Guy Môquet zum Kanon an den französischen Schulen werde. Das ist ja ein wenig vergleichbar mit Sophie Scholl: ein junger Mensch, den man als Vorbild hinstellen kann. Auch so erlernt man Empathie.

Sie spielen im Film Ernst Jünger. Wussten Sie von seiner Verwicklung in...




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