Barbaras Lächeln

Wie aus dem Bild für das Auge ein Bild für das Ohr wird

Auch blinde Menschen gehen gern ins Kino, leider haben sie viel zu selten die Chance. Die Filmbeschreiberinnen von Hörfilm e.V. präsentieren »Barbara« und »Die Wand« mit einer Audiodeskription für Sehbehinderte.

Anke Nicolai in der Sprecherkabine im Haus der Berliner Festspiele.
Anke Nicolai in der Sprecherkabine im Haus der Berliner Festspiele.

»Das Bild wird schwarz« lautet der letzte inhaltliche Satz, den Anke Nicolai an diesem Abend ins Mikrofon und damit in die Ohren zahlreicher Sehbehinderter spricht. Danach wird sie nur noch den Abspann vorlesen. Für ein paar Zehntelsekunden sind alle Besucher des Berlinale-Kinos an der Berliner Schaperstraße auf dem gleichen Stand, Sehende und Sehbehinderte. Es gibt weder etwas zu schauen noch etwas zu hören. Der Film über die Ärztin aus der DDR, die auf ihre Ausreise aus dem Land verzichtet, weil sich die Dinge des Lebens für sie und um sie herum geändert haben, ist zu Ende.

Wie die Geschichte weitergehen könnte, kann sich der Zuschauer ebenso gut ausmalen wie jener Zuhörer, der ohne Bilder auskommen muss, denn: Für letzteren hat die »Filmbeschreiberin« einen Text eingesprochen, mit dem die Bilder des Films »Barbara« von Christian Petzold erzählt werden.

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60 blinde oder stark sehgeschädigte Besucher genossen in dieser W...


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