Zehn Jahre länger arbeiten?

Schwedens Premier will Renteneintritt heraufsetzen - und erntet Zustimmung von Amtskollegen

  • Gregor Putensen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit Plänen zur drastischen Heraufsetzung des Rentenalters stieß Schwedens Regierungschef Fredrik Reinfeldt beim »Nordic Future Forum« auf offene Ohren. Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen sehen das endgültige Ende des schwedischen Sozialmodells.

Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt von der konser-vativen Moderaten Sammlungspartei glaubte sich durch die seit dem Spätherbst vorigen Jahres andauernde Führungskrise in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SAP) weitgehend aus den Medien verdrängt. Dieses Manko hat er nun auf spektakuläre Weise durch ein Interview mit »Dagens Nyheter« wettgemacht. Darin plädierte er für ein »zukunftssicheres« schwedisches Sozialmodell. Als dessen Kernpunkt gilt eine mögliche Heraufsetzung des Rentenalters auf 75 Jahre.

Die Vorstellungen des Regierungschefs stießen nach einer Meinungsumfrage des gewerkschaftlich orientierten »Aftonbladet« auf etwa 90-prozentige Ablehnung und wurden in großen Kreisen der abhängig Beschäftigten als glatte Provokation aufgefasst. Nicht zuletzt auch, weil die Schweden laut Statistikbehörde Eurostat im EU-Vergleich am längsten arbeiten, nämlich im Schnitt 40 Jahre, und ihr Renteneinstieg mit 64,3 Jahren eb...


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