»Offene, schmerzende Wunden«

»Der Club der unverbesserlichen Optimisten« des Franzosen Jean-Michel Guenassia

Am Anfang steht eine Trauerfeier. 1980. Ganz Paris ist auf den Beinen. Schnell merkt der Leser: Das Begräbnis von Jean-Paul Sartre, Existenzialist und Sympathisant des Kommunismus, wird das Leitmotiv der Geschichte. »Mit ihm wird eine alte Idee beerdigt. Nichts wird sich ändern. Es wird keine bessere Gesellschaft geben«, heißt es da.

Rückblende. Michel, aus einem kleinbürgerlichen Milieu im Paris der 1960er Jahre stammend, hat es nicht einfach. Nicht genug, dass er eine Niete in Mathe ist, auch seine Familie scheint aus den Fugen zu geraten. Allein die Konstellation ist fatal. Sein Vater Paul Marini, Sohn italienischer Immigranten aus dem Arbeitermilieu, hatte fünf Jahre Nazi-Kriegsgefangenenlager »auf dem Buckel«, seine Mutter Hélène Delaunay hingegen ist der Spross einer Unternehmerfamilie. Just an seinem zwölften Geburtstag muss sich Michel eingestehen, dass er zwei Familien hat, die sich aus dem Weg gehen.

Wie der Funke im P...


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