Nicht zum ersten Mal zweite Wahl

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Joachim Gauck würde sein Ego einfach nicht gestatten, sich etwa als Lückenbüßer zu fühlen. So, wie er seit Sonntagabend all die ihm zuteil werdenden Huldigungen entgegennimmt, lässt er völlig ausgeblendet, dass er gerade seinen zweiten Anlauf startet, um endlich ins Berliner Bellevue zu gelangen. Dabei ist Gauck nicht zum ersten Mal zweite Wahl. Vor sieben Monaten hat er das schon einmal erlebt - und dennoch genossen. Ende Juli 2011 war der ursprünglich als Festredner für die Eröffnung der Salzburger Festspiele vorgesehene Schweizer Soziologe Jean Ziegler unter dem ziemlich durchsichtigen Vorwand einer zu großen Ghaddafi-Nähe kurzerhand ausgeladen worden - und Gauck kam zum Zuge.

Der Bürgerrechtler aus Ostdeutschland erschien den Machern des Festivals wohl im festlichen Ambiente passender als der Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrates, der seit Jahren gegen den Hunger und die Armut in der Welt kompromis...


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