Geschäfte mit sich selbst
Volkssolidarität in Mecklenburg-Vorpommern wird erneut Fall für die Justiz
Pasewalk (dpa/nd). Der Volkssolidarität in Mecklenburg-Vorpommern droht neuer Ärger. Der Kreisverband Uecker-Randow hat Strafanzeige wegen Verdachts der Untreue gegen seine ehemalige Geschäftsführerin erstattet, wie Kreisverbandsvorsitzender Arnim Beduhn am Mittwoch sagte.
Die Beschuldigte soll 2011 am eigenen Vorstand vorbei eine Kindertagesstätte in Pasewalk für einen symbolischen Preis von einem Euro gekauft und an die Volkssolidarität weiter vermietet haben, obwohl diese die Kita seit 1996 bereits betreibt. »Wir prüfen auch, ob es einen Anfangsverdacht gegen andere Beteiligte gibt«, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Neubrandenburg. Die Wirtschaftsabteilung sei damit befasst.
Nachdem der Vorfall Ende 2011 durch anonyme Hinweise bekannt wurde, ließ der Kreisverband das von Experten prüfen und entließ die Geschäftsführerin im Januar. »Sie hat mit sich selbst Geschäfte gemacht«, sagte Beduhn, für den der Fall klar scheint. Auch bei Anhörungen habe die Ex-Geschäftsführerin, die mehr als 20 Jahre für den Verband tätig war, das nicht eingesehen. Die Kita für derzeit knapp 140 Kinder ist ein DDR-Plattenbau und gehörte der Stadt Pasewalk.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.