.... das große ICH
Vom Antifaschismus zu den Aufbrüchen in die neue Zeit
Die bewegenden Gegenwartsfilme Konrad Wolfs sind Botschaften wachsender Enttäuschung, bei gleichzeitig unwandelbarem Bekenntnis zum Menschen - von »Sonnensucher«, 1958 (Soldaten des Wachregiments »Felix Dziershinski« mussten in der Nacht vor der Premiere in den Straßen Berlins die Filmplakate entfernen), über »Der geteilte Himmel«, 1964, bis zu »Der nackte Mann auf dem Sportplatz«, 1974, und »Solo Sunny«, 1980.
Wahre Kunst birgt Geheimnisse, die warten können, sie besteht aus Erzählschichten, die in neuer Lage des Betrachtens gänzlich neue Wertungen erzeugen. Das wirklich große Kunstwerk ist im Licht veränderter Verhältnisse eine frische, weitertreibende Anmutung - oder Zumutung. Zeit heilt Wunden; Kunst schlägt, wenn sie Charakter hat, von einer Zeit zu nächster Zeit neue Wunden. Das ist das Wunder, das ihr innewohnt. In dem Sinne werden einige Wolf-Filme immer kenntlicher, tiefer, aufwühlender.
»Der nackte Mann auf dem Sp...
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