Wohin mit dem Asbest?

Die Entsorgung des gefährlichen Sondermülls ist problematisch

Asbest gibt es vielerorts zu entsorgen. Wie kann dies geschehen, wo soll der einstmals als billiges Bau- und Isolierungsmaterial gepriesene Stoff hin? In dieser Sache sind noch etliche Fragen offen, weiß der niedersächsische Landtagsabgeordnete und Umweltexperte der Linksfraktion Kurt Herzog. Für »nd« sprach mit ihm Hagen Jung.

Kurt Herzog
Kurt Herzog

nd: In Staaten außerhalb der Europäischen Union wird weiter Asbest verbaut, in China und Russland beispielsweise sowie in so genannten Entwicklungsländern. War das 1993 in Deutschland und 2005 EU-weit erlassene Asbestverbot zu voreilig? Ist die Gefahr des Stoffes überschätzt worden?
Herzog: Keineswegs. Asbest ist ein höchst gefährlicher Stoff. Für ihn gibt es keinen wirklichen Schwellenwert, der eine Gefährlichkeitsgrenze markiert. Schon wenige Fasern Asbest können beim Menschen Krebserkrankungen hervorrufen. Es werden zwar Richtwerte für eine tolerierbare Asbestfaser-Konzentration in der Umwelt angegeben; und wieder andere Richtwerte gibt es, die besagen, wann Arbeiter beim Umgang mit Asbest Atemschutz angelegen müssen. Aber alle diese und andere Asbest-Grenzwerte suggerieren eine Sicherheit, die es nun mal nicht gibt.

Asbest - ein bundesweites Problem?
Ja. Nach den aktuellen Schätzungen sind in Deutschland rund 900 Millionen Tonnen ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.