Bebenschäden oder Tsunami?

Ärzteorganisation IPPNW zweifelt an offizieller Erklärung für Fukushima-GAU

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die atomkraftkritische Ärzteorganisation IPPNW trat am Dienstag in Berlin der offiziellen Erklärung des Super-GAU im japanischen AKW Fukushima Daiichi entgegen. Ungereimtheiten in den Berichten legen nahe, dass bereits das schwere Erdbeben und nicht erst der Tsunami die Notkühlsysteme zerstört hat.

Am 11. März 2011 um 14.46 Uhr verschob sich die pazifische Platte vor der Küste der japanischen Hauptinsel Honshu um 40 bis 80 Meter. Ein Erdbeben der Stärke 9 erschütterte die Insel und eine halbe Stunde später raste die Flutwelle eines Tsunami auf die Nordküste von Honshu zu.

Wie im erdbebenerfahrenen Japan üblich, kam es in den Atomkraftwerken zur Schnellabschaltung der Reaktoren. Das geschah auch im direkt an der Ostküste von Honshu gelegenen AKW Fukushima Daiichi. Dort allerdings kam es gleichzeitig auch zum Zusammenbruch der externen Stromversorgung, sodass bei den drei laufenden Reaktoren des AKW auch die reguläre Wärmeabfuhr über die Frischdampfleitungen gestoppt werden musste. Die AKW-Betreiberfirma Tepco geht davon aus, dass danach die Notkühlung ordnungsgemäß angelaufen sei. Erst als um 15.41 Uhr die 14 Meter (Tepco-Schätzung) hohe Hauptwelle des Tsunami über das Atomkraftwerk hinwegrollte, seien Notstromaggregate und Kü...


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