Deutscher Kulturrat: »Infarkt«

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Der Deutsche Kulturrat hat irritiert auf den Vorschlag von Autoren eines Buches reagiert, auf die Hälfte der subventionierten Theater und Museen in Deutschland zu verzichten: »Fakt ist: Selbst die von den Autoren geforderte Reduzierung des Kulturetats um 50 Prozent bringt keine nennenswerte Entlastung der öffentlichen Haushalte«, heißt es in einer Mitteilung vom Montag.

In dem am 20. März erscheinenden Buch »Der Kulturinfarkt« plädieren vier Experten für einen radikalen Umbau des Subventionssystems. Die Kulturpolitik befinde sich in einer Lähmung, weil sie bei schrumpfenden Haushalten eine wachsende Zahl von Einrichtungen erhalten müsse. Zugleich sinke die Nachfrage für die Angebote, weil sich die Zahl der Nutzer nicht vermehrt habe, schreiben die Autoren im »Spiegel«.

»Wenn die Lösungen doch nur so einfach wären, dann könnte Kulturpolitik am Küchentisch gemacht werden«, so der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann. »Verzicht von anderen zu fordern, ist leicht, besser wäre es, die Autoren gehen in ihren eigenen Kulturinstitutionen mit gutem Beispiel voran.« dpa

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