Polen bremst in der Klimaschutzpolitik

EU-Musterschüler wird zum Prügelknaben

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Musterschüler Europas - wie Polen zur Zeit seiner EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2011 bezeichnet wurde - ist über Nacht zum Prügelknaben der Union geworden.

So geschehen am Freitag während der Konferenz der EU-Umweltminister in Brüssel: Polens Vertreter Marcin Korolec verweigerte seine Zustimmung zu den von Dänemark vorgeschlagenen langfristigen, bis 2050 reichenden Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

Wie Waldemar Pawlak, Vizepremier und Wirtschaftsminister, tags darauf in Polskie Radio betonte, steht die Regierung samt der polnischen Wirtschaftswelt geschlossen hinter dieser Entscheidung. Vor einem Jahr habe Polen die Ziele für das Jahr 2020 - Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid um 20 Prozent - schweren Herzens angenommen. Denn immerhin kämen dadurch enorme Kosten auf das Land zu: 2013 wären das bereits über 5 Milliarden Zloty (1,25 Milliarden Euro), bei Annahme der Pläne könnte die Summe auf 22 Milliarden steigen. Es sei jedoch unzeitgemäß, jetzt schon über die Senku...


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