Gewerkschaften hoffen auf das Parlament

Mit der deutlichen Ablehnung der Ferieninitiative rücken sechs bezahlte Urlaubswochen in der Schweiz in weite Ferne

  • Steffen Klatt, St. Gallen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nun soll das Parlament den Ball wieder aufnehmen: Die Gewerkschaften in der Schweiz hoffen auf die Mitte-Links-Parteien im Berner Parlament, um doch noch die Zahl der Urlaubswochen zu erhöhen. Statt sechs Wochen sollen es nun wenigstens fünf werden.

Die Niederlage ist deutlicher als erwartet ausgefallen. Nicht einmal die französischsprachigen Kantone in der Westschweiz, die sonst für einen Ausbau des Sozialstaats immer zu haben sind, stimmten der Ferieninitiative zu. Zwei von drei Schweizerinnen und Schweizern lehnten eine Anhebung der bezahlten Urlaubswochen von heute vier auf sechs Wochen ab.

Martin Flügel gibt zu, dass die Gewerkschaften mit der Anhebung gleich um zwei Wochen wohl etwas zu viel verlangt hätten. »Als wir die Initiative 2007 lanciert haben, da war das durchaus sinnvoll«, sagt der Präsident von Travail.Suisse, der Initiantin der Ferieninitiative. Damals hatte die Wirtschaft gebrummt wie schon lange nicht mehr. »Aber nach den Finanz- und Schuldenkrisen war das wohl etwas zu viel.« Der starke Franken, eine Folge der Eurokrise, belastet die Exportwirtschaft und den Tourismus gleichermaßen.

Doch der Präsident des Gewerkschaftsverbandes, der vor zehn Jahren aus d...


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