Osttimor bleibt ein Land voller Konflikte

Präsidentenwahl ein Jahrzehnt nach der Unabhängigkeitserklärung

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zehn Jahre nach der Geburt des jüngsten Staates Südostasiens sind die Einwohner Osttimors am Sonnabend an die Wahlurnen gerufen. Unter gut einem Dutzend Bewerbern sollen sie ein neues Staatsoberhaupt bestimmen.

Erst nachdem 100 000 Menschen, fast ein Zehntel der Gesamtbevölkerung, eine entsprechende Petition unterschrieben hatten, war Amtsinhaber José Ramos-Horta Ende Januar bereit, sich erneut zur Wahl zu stellen. Nun gilt er vielen als Favorit, muss sich aber auf einen harten Kampf einstellen. Zwar ist der Friedensnobelpreisträger, einst so etwas wie der »Außenminister« der Befreiungsbewegung FRETILIN, bei einem großen Teil der Einwohner von Timor-Leste hoch angesehen, doch allein die Vielzahl der Konkurrenten wird ihn Stimmen kosten. Und es gibt auch Enttäuschte, die der heutigen politischen Führung Fehler, Versagen und den Bruch von Versprechen vorwerfen.

Vor fünf Jahren hatte sich Ramos-Horta in der zweiten Wahlrunde mit fast 70 Prozent der Stimmen durchsetzen können. Der Nationalkongress für den Wiederaufbau Osttimors (CNRT) unter Premier Xanana Gusmão hatte ihn unterstützt. Lange galten die politischen Weggefährten des Freiheitskam...


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