Ein »tiefer Riss« im Vertrauen

Integrationsbeauftragter Piening scheidet mit kritischer Bilanz

  • Julian Mieth, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Berlins scheidender Integrationsbeauftragter Günter Piening hat eine kritische Bilanz der Integrationspolitik gezogen. »Das Vertrauen der Einwanderer in die Gesellschaft hat einen tiefen Riss bekommen«, sagte der 61-Jährige. Schuld daran seien die Vorgänge rund um die Zwickauer Terrorgruppe sowie die Debatte um das Sarrazin-Buch. »Das ist verheerend, weil die Einwanderergruppen eigentlich immer ein größeres Vertrauen in die deutschen Institutionen hatten als die Einheimischen selbst.« Die größte Aufgabe der Politik sei daher, ein Gefühl der Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit wiederherzustellen.

Erschreckend sei gleichzeitig, dass sich Ressentiments gegenüber Ausländern inzwischen in der Mitte der Gesellschaft niedergeschlagen hätten. »Die Mittelschicht fühlt sich vom sozialen Abstieg bedroht und sucht Sündenböcke«, sagte Piening. Die Ängste sei...


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