Regisseur Dror Zahavi: »Bin ein bisschen verzweifelt«

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dror Zahavi, geboren 1959 in Tel Aviv, zählt zu den den renommiertesten TV-Regisseuren in Deutschland. Er hat u.a. das Leben von Marcel Reich-Ranicki verfilmt. »München 72 - Das Attentat« (ZDF, heute, 20.15 Uhr) rekonstruiert den Überfall palästinensischer Terroristen auf das israelische Quartier während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München.

nd: Im September 1972 waren Sie 13 Jahre alt und wohnten in Tel Aviv. Erinnern Sie sich noch?
Zahavi: Da wir keinen Fernseher hatten, habe ich die Wettkämpfe nicht sehen können. Nach der Entführung verfolgte ich mit meiner Mutter und meiner Schwester die Ereignisse bei Nachbarn vor dem Fernseher. Es wurde viel über Rache gesprochen, die antiarabische Stimmung war deutlich zu spüren. Wir wohnten in einer der ärmeren Viertel, vielleicht war die Stimmung dort sogar ein bisschen nationalistischer als woanders.

Sind die Ereignisse noch heute ein Trauma für Israel?
Ja - eine ganze Sportlergeneration litt darunter, aber vor allem wurde diskutiert, dass so etwas wieder in Deutschland passieren konnte. Der Holocaust war ja noch nicht so lange her. Abgesehen davon hat dieses Attentat eine neue Ära in der Terrorismusbekäm...


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