Generikum mit 97 Prozent Preisnachlass

Indien hebt Patentschutz für Bayer-Pille auf

  • Stefan Mentschel, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dem Bayer-Konzern wurde in Indien der Patentschutz für ein teures Krebsmedikament entzogen. Nun darf ein indisches Unternehmen ein günstiges Generikum vermarkten.

Indiens Patentamt hat Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal wurde einem heimischen Pharmaunternehmen gestattet, ein weltweit patentiertes Krebsmedikament zu kopieren und auf den Markt zu bringen. Betroffen von der sogenannten Zwangslizenz ist der Bayer-Konzern, der dadurch sein Monopol auf das Mittel Sorafenib Tosylate (Handelsname Nexavar) verliert. In der Begründung heißt es, Bayer habe das Medikament zur Behandlung von Nieren- und Leberkrebs zu einem »maßlos überhöhten« Preis und nicht in ausreichender Menge angeboten.

Zwangslizenzen sind im internationalen Recht - im TRIPS-Abkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des Geistigen Eigentums - als Ausnahmeregelungen verankert. Sie ermöglichen es Staaten, Medikamentenpatente teilweise zu umgehen, wenn sie die öffentliche Gesundheit gefährdet sehen. Darauf beruft sich Ind...


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