»Zeugen allerschönster Zeit«

Goethe starb vor 180 Jahren. Vorher gab er Briefe zurück

Anfang 1832 ordnet Goethe seine Papiere. Ihm leuchten dabei »besonders gewisse Blätter entgegen, die auf die schönsten Tage meines Lebens hindeuten«. Es sind all die Briefe, die ihm Marianne von Willemer (1784 - 1860) schickte. Sie soll sie jetzt, wie er ihr am 10. Februar mitteilt, wiederhaben. Ein Paket wird gepackt, versiegelt und am 29. Februar auf den Weg gebracht. Es enthält ihre Schreiben, »Zeugen allerschönster Zeit«, und dazu ein Gedicht, entstanden schon am 3. März 1831 und von Goethe auf ein mit schwarzer Bordüre umrahmtes Quer-Oktav-Blatt geschrieben. Dieser Gruß an die Freundin ist in grobes blaues Papier eingeschlagen, darauf der Vermerk: »Frau Geheimeräthin von Willemer Gnaden aufzubewahren«. Schon im Brief, der die Sendung ankündigte, hat Goethe darum gebeten, das Paket ungeöffnet »bis zu unbestimmter Stunde« liegen zu lassen.

Mit den Blättern kehrt alles noch einmal zurück: die Bekanntschaft mit dem »Diwan« des per...


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