Putschisten in Mali politisch isoliert

Einheitsfront gegen Militärs gebildet, nur die linke Partei SADI unterstützt Amadou Sanogo

  • Claus-Dieter König, Bamako
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am Jahrestags des Putsches von 1991 ließen sich in Bamako gestern rund 1000 Malier nicht davon abhalten, für eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung zu demonstrieren. Freilich richtete sich ihr Begehr gegen die Putschisten vom 22. März 2012, die den Putschführer von 1991, Präsident Amadou Toumani Touré, aus dem Amt beförderten.

Gelegenheit schafft Putschisten. Dieser Eindruck drängt sich dem Beobachter in Mali auf. Eine Meuterei von Soldaten mittlerer und unterer Ränge gegen die Armeeführung, der sie Beteiligung an Drogenhandel und Korruption vorwerfen, war der Ausgangspunkt. Die Rebellion in der Garnisonsstadt Kati wuchs sich am vergangenen Donnerstag bis zur Absetzung von Staatspräsident Amadou Toumani Touré aus. Seine Regierung sei unfähig gewesen, angemessen auf die Rebellion im Norden zu reagieren. Die Armee sei schlecht ausgerüstet und unterversorgt in den Kampf geschickt worden.

Die Militärs unter Führung von Hauptmann Amadou Sanogo versprechen, die Macht nicht dauerhaft behaupten und mit allen politischen und zivilgesellschaftlichen Kräften des Landes Kontakt aufnehmen zu wollen. Ihr Ziel sei, die Rebellion im Norden zu beenden und schnellstmöglich Wahlen zu organisieren.

Der Aufruf zur Zusammenarbeit an Parteien und Zivilgesellschaft wird all...


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